Mal die Kultur im Dorf lassen, Herr Niemann.

KircheimDorfDank des digitalen Netzes konnte ich heute den Gastbeitrag zur Lage der Kultur vom 7.6.. „Erst verschwinden die Dörfer, dann wir“ von Norbert Niemann in der FAZ lesen. Den Link dazu bekam ich von einigen Twitterern und Freunden bei Facebook, die den darin verbreiteten bitteren kulturpessimistischen Tenor teilten – durchweg wohl im doppelten Sinne. Jetzt teile ich ihn auch, jedoch keineswegs inhaltlich.

Ich habe ihn zweimal mit Mühe konzentriert gelesen. Wissend, dass es sich um den Text einer leicht gekürzten Dankesrede zum Carl-Amery-Preis handelt, frage ich mich, wie die Zuhörer dieser Rede inhaltlich folgen konnten. Auch nach dem zweiten Lesen bleibt bei mir nur der monotone Singsang der ewigen Litanei über die alles knechtende Marktwirtschaft im Ohr und dazu das Bild von einer nostalgischen, fast kitschigen Sehnsucht nach einem vergangenen Kulturbetrieb, den es meines Erachtens so nie gegeben hat. Wir finden ihn nur immer wieder in den verklärenden Lebensrückblicken anerkannter Kulturschaffender. Und bei denen steigt der fatalistische Grundton mit jedem Lebensjahrzehnt an. Norbert Niemann und ich gehören dem selben Jahrgang an.

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