Beim Sex hört die Liebe auf.

SibylleBerg

Eine gute Freundin klagte einmal über eine Eigenart von mir, von der ich nicht einzuschätzen weiß, ob ich mich dafür immer gleich im Vorfeld entschuldigen soll: „Ich sei oft grausam ehrlich.“ Solch selbstkritische Überlegungen macht sich Sibylle Berg sicher kaum (noch). Das lässt zumindest der Sarkasmus vermuten, den sie in ihren Spiegel-Kolumnen oder in ihren Tweets versprüht und den ich gerade auch in ihrem Roman mit teils masochistischem Genuss gelesen habe.

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Was erlauben BILD. Houellebecq wie Flasche leer? Ich habe fertig.

Unterwerfung-FertigEs gab in der ersten Woche nach Erscheinen des Romans „Unterwerfung“ schon zahlreiche Kommentare und Rezensionen zu lesen. Auf dem Blog „Lustauflesen“ von Jochen Kienbaum, der sich meinem Wunsch nach Social-Reading anschloss, erschien nun Mitte der Woche sein Resümee. Da konnte ich alles nur nickend unterstreichen. Danke dafür. Den Vogel schoss für mich die BILD mit ihrem Fazit zur Lektüre ab:

„Jede Zeit hat die Bücher, die sie verdient. „Unterwerfung“ heißt das Buch der Stunde. Es ist eine Art YouPorn fürs Hirn, ein „Shades of Grey“ für Intellektuelle. Man muss darüber Bescheid wissen, ob man will oder nicht.“

Ich gestehe, dass ich Michel Houellebecqs schon vor diesem Roman in die Ecke der zynisch-miesepetrigen Intellektuellen einquartierte, die zwar jaulen und bellen, jedoch kaum beißen können. Und auch „Unterwerfung“ konnte mich da nicht vom Gegenteil überzeugen. Dass aber das größte Boulevardblatt Deutschlands, dessen Redaktion sich conditio sine qua non nur aus Zynikern zusammensetzen kann, einzig das oben Genannte am Roman bemerkenswert findet, das zeigt mir doch, dass dort wohl jegliches geistreiche Denken abhanden gekommen ist. Weiterlesen